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Geschichte des HudL

1977 - 1989 Seniorenzentrum

Am 1.Oktober 1977 öffnete das Haus unter den Linden zum ersten Mal seine Türen. Der Eröffnung waren viele Sitzungen und Diskussionen in Verwaltung und Politik vorausgegangen. Zur damaligen Zeit gab es in Herford viele Altenclubs, die, überall im Stadtgebiet verteilt, ihre Angebote machten. Für aktive und sich selbst organisierte Seniorinnen und Senioren wurde ein gemeinsames Haus gewünscht.

In den Räumen des heutigen HudL war damals das ehemalige Gesundheitsamt untergebracht. Als Herford nach der Gebietsreform 1969 seine Rolle als kreisfreie Stadt verlor, zog das Gesundheitsamt in das Kreishaus um. Die leere Villa mit der Adresse „Unter den Linden 12“  blieb im Besitz der Stadt Herford. Damit war der Weg frei für eine neue Nutzung.

Der damalige Kultur- und Sozialdezernent Max Willebrand und der CDU Ratspolitiker Johann Schütte setzten sich dafür ein, das Haus umzubauen in ein Haus für Senioren. Die Kosten lagen bei 700.000 DM.

Die Kooperation mit den Wohlfahrtsverbänden war besonders wichtig. Die Stadt traf Vereinbarungen mit dem Deutschen Roten Kreuz, mit dem Paritätischen, dem Diakonischen Werk, der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt. Sie zogen alle an einem Strang und ermöglichten durch den Einsatz von vielen Ehrenamtlichen die Arbeit im Haus. Auch Hauptamtliche arbeiteten dort: Der 1.Leiter des Hauses war der Elektriker Siegfried Wüst, eine Hauswirtschafterin kümmerte sich um die Küche. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) füllte damals im Keller Aluschalen für das „Essen auf Rädern“, das von dort überall im Stadtgebiet verteilt wurde.

Das „Seniorenzentrum der Stadt Herford“ ging an den Start.
Seitdem hat sich das Haus ständig weiterentwickelt, gewandelt und auch professionalisiert.

1985 übernahm die Diplom Sozialarbeiterin Jutta Hartwieg (später Decardi) die Leitung des Seniorenzentrums. Die spätere Sozialdezernentin hat die offene Altenarbeit in der Stadt maßgeblich mitgeprägt. Die Angebote wurden ausgeweitet. In ihrer Zeit wurde der Seniorenbeirat gegründet.

Eine zweite sozialpädagogische Fachkraft wurde eingestellt.

1990 - 2002 Kultureinrichtung für ältere Bürgerinnen und Bürger

Ab 1990 war das Haus unter den Linden, wie es inzwischen hieß, nicht mehr nur eine Einrichtung der Sozialverwaltung, sondern eine selbständige Kultureinrichtung für ältere Bürgerinnen und Bürger. 1991 wurde der Förderverein des Hauses gegründet. Martina Nickles, die heutige Behindertenbeauftragte und Hartmut Giebel übernahmen 1992 als Leitungsteam die Senioren und Kultureinrichtung. Seit 1999 leitet Hartmut Giebel das Haus alleine.

Die Angebote wurden erweitert. Hartmut Giebel und sein Team arbeiteten direkt mit den Seniorinnen und Senioren, sie gaben Kurse, gestalteten Motto-Feste und organisierten Karneval- und Sommerfeste. Sketche, Gesangs- und auch Tanzeinlagen gehörten natürlich mit dazu.

„Es gab grandiose Momente, wir haben viel gelacht und Spaß gehabt“, resümiert Hartmut Giebel, „aber es war auch wahnsinnig zeitaufwendig. Heute bin ich viel mehr im Hintergrund tätig und kümmere mich um Organisatorisches. Die Arbeit der Leitung hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert.“

1998 wurde der Gruppenrat gegründet.

1999 gab es von Seiten des damaligen Bürgermeisters Gabriel Überlegungen, das Bürgerzentrum in die Volkshochschule auszulagern und das Grundstück am Wall zu verkaufen. Doch gegen diese Pläne gingen die Herforderinnen und Herforder auf die Barrikaden. Unterschriftenlisten und Proteste von vielen Seiten verhinderten diese Entwicklung.

In 2002 wurde das Gebäude für 1,3 Millionen Euro grundsaniert und barrierefrei umgebaut. Während der einjährigen Bauzeit war das Seniorenzentrum, wie es damals noch hieß, beziehungsweise all seine Menschen verteilt auf die VHS und das Grüne Haus (Café).

ab 2002 Bürgerzentrum

Erst nach dem Umbau 2002 wurde aus dem Seniorenzentrum ein Bürgerzentrum. Es sollte sich zu einem Haus für alle Bürgerinnen und Bürger entwickeln, unabhängig vom Alter und den Interessen. Die Angebote wurden entsprechend breiter gefächert.

Nach dem Umbau startete der Café-Betrieb  mit Mittagstisch, Kaffee und Kuchen -  damals noch in eigener Regie. Küche, Kegelbahn, Werkraum,  Gymnastikraum, Gruppen,- und Seminarräume waren zeitgemäß und vor allem barrierefrei gestaltet.

Ein neuer Kerngedanke setzte sich durch: das Haus sollte ein offenes Haus sein, die Ehrenamtlichen bekamen Haus-Schlüssel für ihre Gruppen-Treffen, jeder war selbstverantwortlich und mitverantwortlich.

Im November 2008 musste das HudL von einem Tag auf den anderen geschlossen werden. Aufgrund eines anhängigen Rechtsstreits mit der Baufirma hatte ein Gutachter entdeckt, dass bei der Sanierung der Brandschutz in der Decke nicht normgerecht war. Das HudL musste als „Mini-HudL“ in eine ehemalige Arztpraxis an der Johannisstraße für 2 ½ Monate ausweichen.

Haushaltsprobleme und Sparmaßnahmen gingen auch am HudL nicht vorbei. Einsparungsmöglichkeiten wurden gesucht. 2003 war bereits eine Sozialarbeiterstelle und ein Jahrespraktikant eingespart worden.

2013 wurde der Café-Betrieb als eine Folge dessen ausgelagert und an die ev. Jugendhilfe Schweicheln als Integrationsbetrieb vergeben. Das gesamte Cafépersonal (eine Hauswirtschaftskraft, ein Koch, eine Servicekraft und zwei Auszubildende) wurden ausgegliedert bzw. ging in Rente.

Auch der beliebte Sonntags-Tanztee wurde eingestellt bzw. eingespart.

Rund 70 Ehrenamtliche leisteten und leisten bis heute Großes im HudL. Sie stehen für bürgerschaftliches Engagement, ohne die das Bürgerzentrum Haus unter den Linden nicht denkbar wäre. Sie leiten Kurse, sitzen an der Infotheke, organisieren Fahrten und vieles mehr. Hauptamtlich arbeiten dort zurzeit ein Sozialarbeiter, eine Verwaltungskraft und zwei Auszubildende (Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann). Die Leitung des Bürgerzentrums ist zugleich auch die städtische Stelle für Ehrenamtsaufgaben. Die Leitung organisiert und betreut das Veranstaltungsprogramm des HudL, vergibt die Räume an die Gruppe und nimmt Satzungsänderungen vor.

Die Hansestadt Herford betreibt  das HudL als öffentliche Einrichtung. Der Zweck der Einrichtung wurde durch den Stadtrat festgelegt.

Einnahmen werden im Wesentlichen durch die Veranstaltungen erzielt, die sich nahezu selbst finanzieren, und durch die Raumvergaben. Die Gebührentarife für die Raumnutzungen sind dem Zweck des Gebäudes entsprechend sozialen Rahmenbedingungen angepasst.

 


 

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